Eine Paartherapie bzw. Paarberatung gibt Ihnen die Möglichkeit, für Sie zentrale Themen miteinander zu klären.
In den Räumen unserer Berliner Praxis haben Sie die notwendige Ruhe und Zeit, die eigenen Sichtweisen darzustellen, alte Gewohnheiten zu überprüfen und ein neues Miteinander zu entwickeln.
Diese Form der Psychotherapie bietet einen Rahmen, in dem es vielen Paaren nach langer Zeit zum ersten Mal gelingt, sich wieder zuzuhören.
Wir als Therapeutin und Therapeut unterstützen Sie dabei, einen neuen Umgang mit Ihren unterschiedlichen Bedürfnissen zu finden und die bestehende Krise gemeinsam zu bewältigen.
Dabei geht es auch darum, sowohl Ihre gemeinsame als auch Ihre persönliche Entwicklungsgeschichte im wechselseitigen Geschehen zu begreifen und dadurch ein tieferes Verständnis Ihrer aktuellen Beziehungssituation zu bekommen.
In diesem Kapitel gehen wir auf die wichtigsten Fragen ein, die sich Paare im Entscheidungsprozess für oder gegen eine Paartherapie bzw. Eheberatung häufig stellen.
Hierzu gehören Fragen wie "Wann macht eine Paartherapie Sinn?", "Wie ist der Ablauf einer Paartherapie?" und natürlich auch "Wie viel kostet eine Paartherapiesitzung?".
Auf die unterschiedlichen Anlässe für eine Paartherapie, aufgrund derer (Ehe-) Paare bei uns eine Therapie beginnen, gehen wir im darauffolgenden Kapitel ein.
Eine Paartherapie macht aus unserer Sicht dann Sinn, wenn Sie feststellen, dass Ihre bisherigen Lösungsversuche, Beziehungskrisen zu überwinden, aktuell für Sie nicht mehr ausreichen.
Eine wichtige Voraussetzung ist natürlich auch, dass beide Partner*innen - trotz aller Zuspitzungen der Streits - die Beziehung grundsätzlich noch möchten.
Ihre Frage, ob therapeutische Gespräche in Ihrer ganz spezifischen Krisensituation (noch) Sinn machen, können wir auch im Rahmen eines Klärungsgespräches beantworten. Es gibt weiterhin die Möglichkeit, unseren therapeutischen Rahmen als Trennungsbegleitung zu nutzen. (weiterlesen) (schließen)
Häufig fällt es Paaren bzw. Ehepaaren schwer, sich für eine Paartherapie zu entscheiden. Sie denken, dass Krisen und deren Bewältigung zu einer Liebesbeziehung oder Ehe dazugehören und warten manchmal (zu) lange ab. Die Konflikte spitzen sich dann manchmal so zu, dass sie eine Trennung in Erwägung ziehen.
Manche möchten die intime Zweisamkeit Ihrer Liebesbeziehung nicht mit einem fremden Menschen teilen. Sie befürchten, dass der besondere Zauber verloren gehen könnte.
Wieder andere erleben den Weg, sich therapeutische Unterstützung zu suchen als persönliches Versagen. Das Gefühl, es alleine nicht zu schaffen, wird dann als Scheitern interpretiert. Drängt die Partnerin oder der Partner zu einer Paartherapie, wird dieser Schritt manchmal auch als Zurückweisung verstanden, als Zeichen dafür, nicht wirklich geliebt zu werden.
Die Frage, ob es sinnvoll ist, eine Paartherapie zu beginnen, hängt natürlich auch sehr davon ab, um welche Themen es bei Ihnen gerade geht (Anlässe für eine Paartherapie).
Die Frage nach dem Sinn einer Paartherapie beinhaltet oft ein unausgesprochenes "Noch". D.h. es geht darum, ob Sie oder Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin die Beziehung noch möchten oder ob eine bzw. einer von Ihnen sich innerlich bereits für eine Trennung entschieden hat.
Deshalb ist es häufig in den ersten Sitzungen einer Paar- bzw. Eheberatung immer wieder ein wichtiger Teil des therapeutischen Prozesses, die Frage zu klären, was sich für Sie jeweils grundsätzlich verändern müsste, damit Sie sich weiterhin eine Beziehung miteinander vorstellen könnten. (weiterlesen) (schließen)
Hat ein Partner oder Partnerin nicht mehr den Willen oder die Kraft, etwas für die Beziehung zu geben, macht der therapeutische Rahmen nur noch als Trennungsbegleitung Sinn.
In unserer Praxis bieten wir Ihnen auch die Möglichkeit an, in Therapiesitzungen, die Sie für sich alleine nutzen, zunächst für sich mehr Klarheit diesbezüglich zu bekommen.
Die Ziele einer Paartherapie sind von Paar zu Paar verschieden und sehr abhängig von Ihren aktuellen Lebensumständen. Deshalb stehen Ihre jeweils sehr individuellen Ziele im Mittelpunkt der ersten Sitzung. Dabei zeigt sich häufig, dass Ihre Wünsche und die Vorstellungen Ihres Partners bzw. Ihrer Partnerin sehr unterschiedlich sind.
Vor diesem Hintergrund erarbeiten wir zunächst gemeinsam eine Zielvereinbarung für die Paartherapie. Im Laufe des Prozesses einer solchen Psychotherapie können sich die Ziele natürlich auch ändern.
So unterschiedlich die Krisensituationen sind, aufgrund derer Paare bzw. Ehepaare zu uns kommen, so verschieden sind in der Regel auch ihre Ziele. (weiterlesen) (schließen)
Ist z.B. der Partner oder die Partnerin fremdgegangen, geht es oft darum, die verletzten Gefühle zeigen zu können, das Fremdgehen zu verstehen und einen Weg zu finden, sich auch nach einer "Affäre" bzw. einem "Ehebruch" wieder vertrauen zu können (Fremdgehen als Anlass für eine Paartherapie).
Wenn die Liebesbeziehung durch eine psychische oder körperliche Erkrankung überfordert ist, stehen häufig andere Ziele im Vordergrund. Hierzu gehört beispielsweise der Wunsch, einen besseren Umgang mit dem/der depressiven Partner*in zu entwickeln oder trotz der Erkrankung wieder mehr Intimität in der Beziehung zu leben (Paartherapie und psychische Erkrankungen).
Der Ablauf einer Paartherapie insgesamt - wie auch der einzelnen Sitzungen - gestaltet sich je nach Ihren gegenwärtigen Lebensumständen und Ihrer jeweiligen Geschichte sehr unterschiedlich.
Sie entscheiden von Termin zu Termin, welche Themen für Sie zentral sind. Dabei bestimmen Sie auch, worüber Sie in der jeweiligen Sitzung sprechen möchten und worüber (zunächst) nicht. Dies gilt sowohl für die Anfangsphase als auch für den weiteren Prozess. (weiterlesen) (schließen)
Im Erstgespräch geht es häufig darum, welche Ziele Sie für sich erreichen möchten und in welcher Form Sie gerne Unterstützung hätten. Je nach Ihrer aktuellen Lebenssituation kann es aber auch sinnvoll sein, diesen Termin als Orientierungsgespräch oder als kurzfristige Krisenintervention zu nutzen (Die erste Sitzung einer Paartherapie).
In den darauffolgenden drei bis fünf Sitzungen versuchen wir gemeinsam mit Ihnen Ihre augenblickliche Beziehungsdynamik zu verstehen. Dabei beziehen wir Ihre derzeitigen Lebensumstände sowie Ihren (beziehungs-) geschichtlichen Hintergrund schon ansatzweise mit ein. Es geht auch darum, Ihre individuellen Kommunikationsmuster und die Muster in Ihrem wechselseitigen Verhalten zu erkennen und erste Veränderungsschritte auszuprobieren (Die ersten drei bis fünf Sitzungen).
Im Zentrum dieser Phase steht, dass Sie als Paar wieder eine Basis finden, um auch über sehr konfliktträchtige Themen sprechen zu können. Ziel ist hierbei unter anderem, schrittweise ein besseres Verständnis für die Perspektive der jeweils anderen Person zu entwickeln.
Die bestehenden Auseinandersetzungen sind in Ihrer emotionalen Zuspitzung oft erst vor dem Hintergrund der jeweiligen biographischen Erfahrungen in den Herkunftsfamilien und anderen früheren Beziehungen zu verstehen. Im weiteren therapeutischen Prozess geht es insofern auch darum, besser zu begreifen, wie die damit verbundenen Verletzungen und Ängste noch heute Ihr Verhalten vor allem in intimen Beziehungen beeinflussen.
Kernpunkt der folgenden Sitzungen ist - entsprechend Ihrer jeweiligen Ziele - Ihre inneren Haltungen zu überdenken und neue Verhaltensweisen zu entwickeln (Der weitere Ablauf der Paartherapie).
Eine Paartherapiesitzung von 90 Minuten kostet in unserer Therapiepraxis 150 €, wenn wir alleine arbeiten. Wenn wir als Team arbeiten, kostet eine Sitzung 250 €. Die Entscheidung, ob Sie die Sitzungen bei einem Therapeuten bzw. einer Therapeutin oder bei uns beiden vereinbaren möchten, liegt bei Ihnen.
Insbesondere bei immer wieder eskalierenden Streitigkeiten erleben es viele Paare als Unterstützung, zwei Therapeuten als Gegenüber zu haben. Sie spüren in diesem Setting eine größere Ausgewogenheit und Neutralität. Dabei spielt auch eine Rolle, dass bei uns im Team beide Geschlechter vertreten sind. (weiterlesen) (schließen)
Wir sehen in diesem Therapiesetting vor allem den Vorteil, dass es automatisch zwei unterschiedliche Perspektiven auf das Paar gibt und dadurch der Raum der Ideen größer wird. Bei akut psychotischen Krisen ist es zudem hilfreich, die Wahrnehmung der jeweiligen Realitäten zu stärken.
In der Regel ist es jedoch ausreichend, wenn eine Therapeutin bzw. ein Therapeut den Prozess begleitet.
Die Systemische Therapie wurde durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) als wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren eingestuft. Dennoch werden die Kosten für eine Systemische Paartherapie derzeit nicht von den Krankenkassen übernommen.
Auf die Preise in unserer Praxis gehen wir auch im Kapitel Kosten einer Paartherapie ein.
Eine Paartherapiesitzung dauert - anders als von dem klassischen Setting einer Therapie gewohnt - jeweils 90 Minuten. Dies gilt auch für das erste Gespräch.
Aus unserer Erfahrung ist die längere Dauer für den therapeutischen Prozess hilfreich. Es gibt genügend Raum, um Ihre jeweilige Wahrnehmung der entsprechenden Situationen darstellen zu können und anschließend darüber ins Gespräch zu kommen.
Gleichzeitig bietet dies auch den Rahmen, um Ihre Themen und Konfliktpunkte tiefergehend verstehen und bearbeiten zu können.
Die Paartherapietermine finden in der Regel alle zwei Wochen statt. Die Abstände können Sie aber je nach Ihrem Bedarf variieren.
So kann zum Beispiel in einer Krisensituation eine höhere Frequenz sinnvoll sein, während im weiteren Verlauf eines Prozesses die Abstände auch vergrößert werden können.
Wie viele Sitzungen eine Paartherapie dauert, ist natürlich sehr unterschiedlich. Viele Paare bzw. Ehepaare nutzen unser Angebot für ca. 10 bis 15 Sitzungen. Manchmal genügen aber auch wenige Gespräche, um einen neuen Impuls zu bekommen. Andere nehmen unser Angebot über einen längeren Zeitraum mit entsprechend mehr Sitzungen wahr.
Die Dauer einer Paartherapie ist ebenfalls von Ihrer gegenwärtigen Situation abhängig sowie von Ihren individuellen Themen und Konflikten. So können auch wenige Termine genügen, wenn für Sie die aktuelle Krisenbewältigung im Vordergrund steht. (weiterlesen) (schließen)
Möchten Sie sich tiefergehend mit bestimmten Themen oder Fragen auseinandersetzen, entsteht in der Regel ein längerer Prozess.
Häufig wünschen sich Paare bzw. Ehepaare auch eine längere Begleitung und kommen dann in größeren Abständen.
Andere kommen nach Beendigung der Paartherapie wieder, um unseren Rahmen erneut für ein bestimmtes Thema oder für einen neu entstandenen Konflikt zu nutzen.
Sie müssen sich im Vorfeld nicht auf eine bestimmte Anzahl von Sitzungen festlegen, sondern entscheiden von Sitzung zu Sitzung selbst, ob Sie einen weiteren Termin wahrnehmen möchten oder nicht.
Die Systemische Paartherapie fokussiert auf die Unterschiedlichkeit in Beziehungen, um hierdurch Veränderungen anzustoßen und Paare darin zu unterstützen, ihr Miteinander symptom- und problemfreier zu gestalten. (vgl. Arnold Retzer 2004)
In unserer Arbeit stützen wir uns auf die Methoden und Grundgedanken der Systemischen Theorie. Die Systemische Theorie versucht, die komplexen Zusammenhänge des menschlichen Zusammenlebens angemessen zu erfassen. Zentral für unseren Ansatz der Paartherapie ist dabei das Denken in Beziehungen und in dynamischen Wechselwirkungen.
Für unsere Arbeit ist zentral, dass es nicht eine richtige, anzustrebende Form von Beziehung gibt. Nicht umsonst betonen wir stattdessen immer wieder die Unterschiedlichkeit von Beziehungen, Sexualität und Familie. (weiterlesen) (schließen)
Anders als im üblichen Krankheitsbegriff sind Symptome wie eine Depression oder eine Borderline Persönlichkeit aus unserer Sicht nie auf eine Person alleine reduzierbar. Vielmehr verstehen wir sie immer auch als Lösungsversuche des gesamten Beziehungssystems für eine akute Krisensituation.
Im Kapitel über die Methoden der Paartherapie gehen wir auf die unterschiedlichen Elemente und Grundhaltungen unserer Arbeit als Systemische Paartherapeutin und Paartherapeut genauer ein.
Eine Paartherapie kann in belastenden Lebenssituationen neue Perspektiven und Lösungswege eröffnen. Die Anlässe für eine Paarberatung sind dabei sehr unterschiedlich.
Konflikte entstehen oft durch Fremdgehen, unterschiedliche Vorstellungen bezüglich Ihres Sexuallebens sowie Nähe und Distanz. Alltagsthemen wie Erziehung der Kinder, Differenzen hinsichtlich Ordnung und Sauberkeit können sich für Paare zu scheinbar unlösbaren Problemen entwickeln.
Auch Ereignisse wie eine körperliche oder seelische Erkrankung der Partnerin oder des Partners wirken sich oft auf die gemeinsame Beziehung aus.
Genauso können Krankheit oder Verlust eines nahen Angehörigen und andere familiäre Krisen das Gleichgewicht auf der Paarebene stören. In solchen oder anderen Lebenssituationen wünschen Paare sich häufig eine Unterstützung in Form einer gemeinsamen Therapie:
Wir als Paartherapeutin und Paartherapeut gehen davon aus, dass Beziehungen immer wieder Veränderungen durchleben. Insbesondere in solchen Phasen gehören durchaus auch heftigere Streits dazu, um sich als Paar weiter entwickeln zu können. Dahinter steht häufig, dass Sie Ihre jeweiligen Positionen klarer vertreten und Bedürfnisse mehr äußern. D.h. die Konflikte fordern Sie dazu heraus, sich miteinander tiefergehend auseinanderzusetzen und einen neuen Umgang damit zu finden.
Eine Paartherapie bzw. Paarberatung macht dann Sinn, wenn Ihnen dies aus Ihrer Sicht nicht ausreichend gelingt und stattdessen eine grundsätzliche Krise Ihrer Beziehung entsteht. Ein wichtiges Signal hierfür ist unserer Erfahrung nach, dass Sie mit Ihren gewohnten Lösungsversuchen die bestehenden Konflikte und Streitigkeiten nicht mehr konstruktiv klären können. (weiterlesen) (schließen)
Bislang bewährte Strategien, wie beispielsweise ein gemeinsamer Urlaub, Auszeiten aus der Beziehung, Gespräche zu zweit oder mit Freunden, helfen nicht mehr wie gewohnt. Sie tragen nicht mehr dazu bei, dass Sie sich wieder annähern können. Vielmehr spitzen sich die Streits weiter zu und Sie ziehen sich innerlich zunehmend aus der Beziehung zurück.
Auf diese Weise können sich die unterschiedlichen Positionen immer weiter verhärten und eine Lösung der Konflikte erscheint dann häufig unvorstellbar. Dies führt manchmal sogar dazu, die Paarbeziehung als solche infrage zu stellen und eine Trennung bzw. Scheidung als letzte Möglichkeit anzusehen.
Eine Paar- bzw. Ehetherapie bietet Ihnen den notwendigen Rahmen, die stattgefundene Polarisierung besser zu verstehen, die ursprünglichen Ausgangskonflikte und Streitigkeiten zu klären und ein neues Miteinander zu entwickeln.
Fremdgehen ist ein häufiger Anlass für eine Paartherapie oder Eheberatung. Folgt man den Untersuchungen kann man davon ausgehen, dass in Deutschland bei jedem zweiten Paar eine "Affäre", ein "Seitensprung" oder ein "Ehebruch" einmal zum Thema geworden ist.
Solche Statistiken vermitteln den Eindruck, dass "Untreue" heute zu einer Paarbeziehung gehört. Für den einzelnen Menschen bedeutet sie dennoch meist eine Ausnahmesituation, die mit tiefgehenden Kränkungen und existenziellen Verunsicherungen verbunden ist. (weiterlesen) (schließen)
Auf der Beziehungsebene erleben die "Betrogenen" eine große Ungewissheit, ob es noch möglich ist, dem Gegenüber jemals wieder vertrauen zu können. Eine "Affäre" stellt die Einzigartigkeit des Miteinanders infrage und wird oft als Betrug an den gegenseitigen Gefühlen verstanden. Darüber hinaus kann das Fremdgehen - auch gravierende - psychische Folgen nach sich ziehen.
Ein "Seitensprung" wird häufig auch als Kritik an der eigenen Person empfunden und führt zu einer individuellen Krise, in der grundlegende Zweifel in Bezug auf sich selbst entstehen und sowohl der eigenen Wahrnehmung als auch den eigenen Gefühlen misstraut wird.
Dies macht deutlich, dass ein Fremdgehen wichtige Themen der eigenen Identität berührt und kann so weit gehen, dass manche Betroffene das Betrogenwerden als Trauma erleben.
Zentrale Fragen, die bisher positiv beantwortet wurden, werden durch die starke Kränkung grundlegend neu gestellt:
Diese Selbstzweifel werden besonders dann aktiviert, wenn es bereits in der eigenen Biographie Erfahrungen gibt, die mit vergleichbaren Verunsicherungen verbunden waren. Diese alten Enttäuschungen und als überwunden gedachten Selbstzweifel können durch die aktuelle Lebenskrise wiederbelebt werden.
Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, dass die Verletzungen gerade von der Person kommen, die bis dahin - trotz aller bestehenden Konflikte - das "emotionale Zuhause" verkörperte. Hinzu kommt, dass die Erkenntnis der "Untreue" oft überraschend und unvorbereitet kommt. Dies kann zu einer Lebenskrise führen, die es schwer macht, mit der "Affäre" bzw. dem "Seitensprung" einen Umgang für sich zu finden.
In einer solchen Situation kann es auch sinnvoll sein, zunächst Therapiesitzungen alleine wahrzunehmen. Hier unterstützen wir Sie dabei, die psychischen Folgen des Fremdgehens zu verarbeiten und für sich alleine wieder eine innere Balance zu finden. In diesem Rahmen können Sie auch für sich klären, ob Sie sich vorstellen können, Ihre Partnerschaft bzw. Ehe trotz des Fremdgehens fortzusetzen und welche Voraussetzungen Sie dafür brauchen.
Affären leben davon, dass sie sich vom Bestehenden unterscheiden und neue Welten eröffnen. Untreue bedeutet daher nicht immer, dass die Beziehung gestört ist. (vgl. Ulrich Clement 2009)
Zu einer "Affäre" kommt es nicht nur, wenn die Person, die fremdgeht, mit der aktuellen Beziehung unzufrieden ist. Oft geht es mehr um "das Andere", das nicht so Vorhersehbare oder einfach "das Neue".
Dies bezieht sich insbesondere auf das sexuelle Erleben, das gerade aufgrund der Fremdheit aufregender erscheint als in der vertrauten - langjährigen - Beziehung bzw. Ehe.
Häufig ist dem "Seitensprung" aber eine wechselseitige Paargeschichte vorausgegangen. in der es beiden Partner*innen nicht ausreichend gelungen ist, eine Balance zwischen den unterschiedlichen - meist auch in sich widersprüchlichen - Wünschen zu finden.
So kann z.B. die Geburt eines Kindes zu einer (psychischen) Überforderungssituation führen. Auch berufliche Belastungen oder Krankheiten können zur Folge haben, dass die Paarebene zu lange vernachlässigt wird. Dies lässt manchmal auf beiden Seiten das Gefühl entstehen, nicht ausreichend unterstützt und nicht mehr geliebt zu werden.
Oft spielen auch Erfahrungen aus dem Beziehungsgeflecht der Herkunftsfamilie eine wichtige - meist unbewusste - Rolle. So wirken sich beispielsweise frühe Verluste eines oder beider Elternteile durch Trennung oder Tod auf die Entwicklung innerer Beziehungsmodelle aus.
Um Verlassenheitsängste zu beruhigen, bekommt die Aufrechterhaltung der Partnerschaft oder Ehe höchste Priorität. Die eigenen Bedürfnisse werden dadurch zu sehr vernachlässigt bzw. nicht ausreichend nach außen vertreten.
Auseinandersetzungen, die wichtig wären, um sich in der Beziehung weiterzuentwickeln, werden vermieden und es entsteht mit der Zeit ein emotionales Ungleichgewicht.
Die besondere Anziehung einer anderen dritten Person besteht dann insbesondere darin, sich von dieser wahrgenommen und verstanden zu fühlen. Zentrale emotionale Bedürfnisse scheinen - gewissermaßen von jetzt auf gleich - wieder erfüllbar. Dabei ist oft nicht so sehr die reale Person gemeint, sondern vielmehr die Lebenssituation, in der diese Begegnung stattfindet.
Wenn die Paare das Fremdgehen als gemeinsames kritisches Lebensereignis begreifen, fordert dies zum Wandel und zum Aufbruch in ein unbekanntes Land auf. (vgl. Hans Jellouschek 2003)
Die Paartherapie bzw. Eheberatung begleitet Sie in einem Prozess, an dessen Anfang die bisherige Beziehung gewissermaßen "am Ende" ist. Damit stellt sich für Sie die Frage, ob Sie sich einen Neuanfang miteinander vorstellen können.
Aus der Sicht von uns als Paartherapeutin und Paartherapeut werden gerade durch einen "Seitensprung" die Grenzen von Beziehungen deutlich. Für einen Neuanfang ist es daher wichtig, dass die Paare in den Gesprächen bei uns die Möglichkeit haben, bisher oft unausgesprochene emotionale Wünsche und Ansprüche an Beziehung offen äußern und hinterfragen können:
Hierzu gehört auch, dass Sie sich gegenseitig wieder mehr in Ihrer Unterschiedlichkeit wahrnehmen. Genauso ist es wichtig, dass Sie lernen, sowohl die eigenen Schwächen und Grenzen als auch die Ihres Partners bzw. Ihrer Partnerin anzunehmen.
Das bedeutet auch, zu akzeptieren, dass Ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht in dem Maße befriedigt werden, wie Sie sich dies - oft auch unbewusst - bisher vielleicht gewünscht haben.
Im Laufe des therapeutischen Prozesses geht es darum, das Fremdgehen der Partnerin bzw. des Partners in seiner Bedeutung für die Paarbeziehung zu verstehen und zu bearbeiten. Dabei kann auch deutlich werden, dass für Sie ein solcher Neuanfang nicht möglich ist.
Die Erkenntnis, dass Ihre Partnerin bzw. Ihr Partner fremdgegangen ist, führt oft zu der Frage: "Wann sollte man sich trennen?" bzw. "Wann sollte man eine Beziehung beenden?"
Die Verletzungen Ihrer Gefühle, die durch den Vertrauensbruch entstanden sind, können für Sie so tiefgehend sein, dass Sie diese nicht verzeihen können und Sie sich eine Neugestaltung der Partnerschaft bzw. Ehe nicht vorstellen können. Auch kann für Sie deutlich werden, dass Ihr Gegenüber für Sie zentrale Wünsche und Erwartungen nicht erfüllen kann oder möchte, Sie aber nicht bereit sind, auf diese zu verzichten.
Manchmal ist es auch so, dass dem Partner bzw. der Partnerin die notwendigen Veränderungen für einen Neuanfang nicht zugetraut werden. In diesem Fall wäre die Gefahr einer erneuten Enttäuschung groß, was eher zu dem Impuls führt, sich davor zu schützen.
Ist eine Weiterführung der Beziehung aufgrund des Fremdgehens aus diesen oder anderen Gründen für Sie nicht mehr möglich, kann eine Paarberatung oder "Ehetherapie" in unserer Praxis Ihnen auch den Rahmen bieten, um Sie bei der Trennung zu begleiten.
Das Durchleben einer psychischen Erkrankung wie z.B. eine depressive Phase, ein schizophrener Schub oder eine durch Borderline geprägte Episode ist sowohl für einen selbst als auch für die Partnerin bzw. dem Partner eine existenzielle Erfahrung. Eine Paartherapie kann dazu beitragen, mit einer psychischen Erkrankung innerhalb der Partnerschaft besser umzugehen. (weiterlesen) (schließen)
Sind Sie oder Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin psychisch erkrankt, ist dies oft auch für die gemeinsame Beziehung sehr belastend. Das Erlebte kann zu Verunsicherungen im Miteinander führen und ist oft z.B. mit Schuld- oder Schamgefühlen verbunden.
Beide Beteiligten fällt es deshalb meist schwer, über das jeweils Durchlittene ins Gespräch zu kommen und sich über die gemachten Erfahrungen auszutauschen. Eine solche Sprachlosigkeit wirkt sich häufig zusätzlich negativ auf die Paardynamik aus und kann dazu beitragen, dass notwendige Veränderungen vermieden werden.
Als Paartherapeutin bzw. Paartherapeut bieten wir Ihnen die Möglichkeit an, in einem geschützten Rahmen wieder ins Gespräch zu kommen. Wir unterstützen Sie dabei, Verhaltensweisen in der Partnerschaft, die aufgrund der Krisensituation eine Zeit lang nötig waren, gemeinsam zu hinterfragen.
Ziel ist es, das Miteinander so zu gestalten, dass Ihre jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse wieder ausreichend Berücksichtigung finden. Ein zentraler Punkt ist dabei, zu klären, wo Ihre jeweiligen Grenzen der Belastbarkeit sind und wie Sie diese im (Beziehungs-) Alltag besser berücksichtigen können.
In den gemeinsamen Sitzungen steht nicht eine Therapie der Symptomatik im Vordergrund, sondern ein wechselseitiges Verstehen. Weiterhin geht es darum, mögliche Warnsignale einer psychotischen Episode früher zu erkennen. Auf diese Weise können Sie lernen, auf entsprechende Zeichen gemeinsam schneller zu reagieren und so eine erneute Phase der Erkrankung verhindern oder zumindest abschwächen.
Ein weiterer häufiger Anlass für eine Paartherapie ist, dass Sie mit Ihrem Sexualleben unzufrieden sind. Zunächst geht es in der Paartherapie darum, zu verstehen, wie sich diese Unzufriedenheit im Laufe Ihrer Beziehungsgeschichte entwickelt hat.
Vor diesem Hintergrund helfen wir Ihnen, Ihr wechselseitiges Miteinander so zu verändern, dass Sie wieder eine für beide Seiten befriedigendere Sexualität leben können.
Aber auch unabhängig von Ihrer Beziehungsgeschichte, Ihrer derzeitigen Lebenssituation und Auseinandersetzungen in Ihrer Beziehung ist die Lust auf Sex bei Paaren in der Regel nicht gleich verteilt. Wir als Paartherapeutin und Paartherapeut unterstützen Sie dabei, über die jeweiligen sexuellen Wünsche und Fantasien ins Gespräch zu kommen.
Auf unserer Webseite über Sexualtherapie gehen wir genauer auf solche und andere Fragen in Bezug auf Ihre Sexualität ein.
Das Leben mit Kindern ist mit vielfältigen Herausforderungen verbunden. Dies wirkt sich auch auf Ihre gemeinsame Paarebene (nicht nur) als Eltern aus.
Dabei spielen die unterschiedlichen Entwicklungsphasen Ihrer Kinder eine große Rolle. Beispielsweise gerät die Paarbeziehung durch die Geburt eines Kindes häufig mehr in den Hintergrund. Ebenso findet eine grundlegende Veränderung für Sie als Paar statt, wenn die Kinder zunehmend älter werden und schließlich das Zuhause verlassen.
In der Paartherapie geht es auch darum, sich seiner in der Herkunftsfamilien erlernten Muster bewusster zu werden. Hierdurch könne Sie aktiv entscheiden, ob Sie diese in Ihrem wechselseitigen Verhalten als Eltern und als Paar weiter beibehalten, neu gestalten oder auch ablegen möchten.
Auf diese und andere Fragen und Themen bezüglich Ihres Familienlebens gehen wir auf unserer Webseite zur Familientherapie genauer ein.
Bei körperlichen Symptomen, die im Zusammenhang mit psychischen Themen stehen, fokussieren wir in einer Paartherapie nicht so sehr auf die Suche nach der "wirklichen" Ursache der Symptomatik. Zentraler ist für uns vielmehr die Frage nach den Auswirkungen auf die Paarbeziehung und Möglichkeiten zu finden, anders damit umzugehen. (weiterlesen) (schließen)
Die Frage, inwieweit körperliche Symptome vor allem psychisch oder somatisch bedingt sind, lässt sich meist nur schwer beantworten. Gerade diese Unsicherheit führt häufig zu Auseinandersetzungen zwischen Paaren, die von körperlichen Symptomen betroffen sind. Die eine Seite fühlt sich in Anbetracht des bestehenden Leidens beispielsweise hilflos oder unter Druck gesetzt, die andere unverstanden und alleingelassen.
Dabei geht es auch darum, zu verstehen, welche Rolle die unterschiedlichen Erfahrungen aus den jeweiligen Herkunftsfamilien heute noch spielen. Im Vordergrund steht hier vor allem die Art und Weise, wie dort Krankheit und Körperlichkeit insgesamt gesehen und bewertet wurde.
Ein weiterer Schwerpunkt der Therapiegespräche liegt darin, den Fokus auch immer wieder auf für Sie wichtige Themen zu richten, die unabhängig von der körperlichen Symptomatik bestehen.
Ein zentrales Ziel der Paartherapie ist es, ein wechselseitiges Verständnis für die unterschiedlichen Sichtweisen zu finden und gemeinsam eine neue Sprache dafür zu entwickeln. Dabei kann es möglich sein, dass auch die körperlichen Symptome als sinnvolle Ausdrucksweise integriert werden.
In unserer Praxis ist der Ablauf einer Paartherapie sehr individuell, da wir bestrebt sind, das jeweilige Vorgehen ganz nach Ihren Wünschen und Ihrem bestehenden Bedarf auszurichten.
Grundsätzlich begreifen wir die Therapie als ein gleichberechtigtes Miteinander mit Ihnen als Klienten bzw. Klientin. Nur wenn Sie selbst die jeweilige Intervention als für sich hilfreich und nachvollziehbar erleben, können dadurch positive Veränderungen erreicht werden.
Die nachfolgende Skizzierung des Ablaufs einer Therapie bei uns ist daher nur als Beispiel und nicht als feste Vorgabe zu verstehen.
Im Mittelpunkt des Erstgesprächs stehen in der Regel Ihre Ziele, die Sie mit einer möglichen Paartherapie verbinden. Damit verbunden ist häufig auch eine erste kurze Darstellung der aktuellen Lebenssituation und des Auslösers für die Suche nach einer Paartherapie. Gleichzeitig geht es natürlich auch darum, dass wir uns kennenlernen und Sie einen Eindruck bezüglich unserer Arbeitsweise bekommen.
Die erste Sitzung kann aber auch den Rahmen bieten, um sich zu orientieren, welche Therapieform für Sie gerade geeignet erscheint. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit einer Krisenintervention, um einen akuten Konflikt zu besprechen. (weiterlesen) (schließen)
Bei einem Orientierungsgespräch steht im Vordergrund, dass Sie für sich klären können, welches weitere Vorgehen für Sie aktuell sinnvoll ist. Wir bieten in unserer Praxis auch andere Therapieformen an. Insofern stellt sich manchmal die Frage, welches Setting zunächst als das Passendste erscheint.
Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, im Laufe eines paartherapeutischen Prozesses einzelne Familien- und/oder Einzelsitzungen wahrzunehmen. Da wir auch als Team arbeiten, könnten solche Sitzungen auch bei der jeweils anderen Kollegin bzw. dem anderen Kollegen stattfinden.
In der ersten Sitzung können Sie auch überlegen, ob Sie die Gespräche bei uns alleine wahrnehmen möchten oder lieber im gemischtgeschlechtlichen Team. Das Orientierungsgespräch findet dabei nur mit einer Paartherapeutin oder einem Paartherapeuten statt.
Darüber hinaus ist es auch möglich, in dem Orientierungsgespräch für sich mehr Klarheit zu bekommen, ob in Ihrer gegenwärtigen Beziehungssituation andere Angebote außerhalb unserer Praxis passender erscheinen.
Befinden Sie sich derzeit in einer akuten Beziehungskrise, können Sie das Gespräch auch als Krisenintervention nutzen. In diesem Fall steht zunächst mehr die Frage im Vordergrund, was kurzfristig zu einer Beruhigung beitragen könnte.
Das heißt, dass wir überlegen gemeinsam, wie Sie das Miteinander konkret so gestalten können, damit die Konflikte z.B. bis zu einem weiteren Termin nicht weiter eskalieren. Hilfreich ist dabei, gemeinsam Vereinbarungen und Regeln zu entwickeln, die für beide Seiten praktikabel erscheinen.
Unabhängig von dem Verlauf des ersten Gespräches können Sie sich danach zu Hause in Ruhe gemeinsam besprechen und überlegen, wie Sie weiter vorgehen möchten. Wenn Sie sich für eine Paartherapie bei uns entscheiden, können Sie gerne per Telefon oder E-Mail einen weiteren Termin vereinbaren.
Wir freuen uns auch über eine Rückmeldung, falls Sie zunächst noch andere Paartherapeut*innen kennenlernen möchten, Ihnen die Sitzung als erster Anstoß für Ihre aktuelle Beziehungssituation zunächst ausgereicht hat oder Sie einen ganz anderen Weg einschlagen möchten.
Die Beziehungssituation, in der Sie sich gerade befinden, ist meist das Ergebnis eines längeren wechselseitigen Entwicklungsprozesses. Wenn Sie weitere Termine bei uns vereinbaren, geht es daher zunächst darum, Ihre aktuelle Beziehungsdynamik auf dem Hintergrund Ihrer gemeinsamen Geschichte zu begreifen.
In der Regel ist es auf diese Weise schrittweise möglich, erste Veränderungen und neue Perspektiven zu entwickeln. Zentral für diesen Prozess ist, dass Sie mit unserer Unterstützung einen Weg finden, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen und in Ruhe auch über für Sie sehr emotionale Themen zu sprechen. (weiterlesen) (schließen)
Paartherapie ist immer auch die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis für sich selbst und das Gegenüber zu entwickeln. Häufig geht es darum, sich von der bisherigen Form Ihrer Beziehung, die Sie so nicht mehr möchten, zu verabschieden. Der geschützte Rahmen macht es in der Regel leichter, auch potenziell unangenehme oder schambesetzte Themen anzusprechen. Dieser Mut, verbunden mit der Offenheit, sich mehr zu zeigen, führt dazu, dass Sie sich ein Stück weit neu kennenlernen. Diese Schritte können auch als "Neuanfang" Ihrer Beziehung bezeichnet werden.
Dies gilt vor allem, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie die Beziehung noch möchten oder nicht. Im Laufe dieser ersten Termine kann für Sie auch deutlich werden, dass ein Neuanfang nicht mehr möglich ist und Sie sich von Ihrer Partnerin bzw. Ihrem Ehemann trennen möchten. Wir bieten Ihnen dann an, Sie bei Ihrem Trennungs- bzw. Scheidungsprozess zu begleiten.
Die Themen der Paartherapie ändern sich häufig im Verlauf der weiteren Gespräche. Am Anfang stand beispielsweise zunächst im Vordergrund, dass Sie durch das Fremdgehen Ihrer Partnerin oder Ihres Partners zu tiefst verletzt sind und die Frage, ob Sie dies verzeihen können. In dem Maße, wie Sie für sich mit der Kränkung einen anderen Umgang finden, könnte beispielsweise die Frage zentral werden, womit Sie selbst auch in Ihrer Beziehung unzufrieden sind.
Andere Paare beginnen aufgrund heftiger Streits eine Paartherapie. Im Laufe der Gespräche wird vielleicht deutlich, dass beide Seiten sich nicht ausreichend wahrgenommen fühlen. Möglicherweise rückt dann auch ein anderes Thema - wie z.B. die fehlende Sexualität - in den Fokus. (weiterlesen) (schließen)
Das Verstehen Ihrer gemeinsamen Beziehungsgeschichte hilft herauszuarbeiten, was Sie verändern bzw. wie Sie das Miteinander neu gestalten möchten. So unterstützen wir beispielsweise darin, auch im Alltag wieder ausreichend Raum für gemeinsame Gespräche zu schaffen und "Inseln zu entdecken", wo Sie sich beide wieder mehr als Paar erleben können.
Im weiteren therapeutischen Prozess kann sich auch herausstellen, dass Ihre aktuellen Konflikte durch frühere biographische Erfahrungen mit beeinflusst sind. Ziel des weiteren Vorgehens könnte dann sein, diese Erfahrungen in ihrer Bedeutung für die Beziehung besser zu begreifen und gemeinsam einen angemesseneren Umgang damit zu finden.
Je nach den Themen und Ziele, die sich im therapeutischen Prozess entwickeln, sind der Ablauf und die Dauer der Therapien sehr unterschiedlich. Die Dauer ist natürlich vor allem davon abhängig, wie lange Sie selbst diesen Rahmen für sich als notwendig und hilfreich erleben. Auf die unterschiedliche Länge einer Therapie gehen wir auch bei der Frage Wie lange dauert eine Paartherapie? nochmals ein.
Der Verlauf einer Paartherapie ist abhängig von den Themen, die Sie als Paar mitbringen. Entsprechend sind die Schwerpunkte, die in einer Paarberatung gesetzt werden, sehr unterschiedlich. Dennoch gibt es grundlegende Methoden, an denen wir unsere Arbeit ausrichten:
Im folgenden Abschnitt informieren wir Sie über die Kosten einer Paartherapie bzw. einer Eheberatung. Wir erklären Ihnen auch, wie lange die Sitzungen in unserer Praxis am Cosimaplatz in Berlin - Schöneberg dauern und welche Abstände diese häufig haben:
Bei weiteren Fragen in Bezug auf eine Paartherapie bzw. Paarberatung geben wir Ihnen gerne telefonisch oder per E-Mail Auskunft. Sie haben auch die Möglichkeit, unseren Rahmen für ein Orientierungsgespräch zu nutzen, um bezüglich Ihrer Themen und Ziele einer möglichen Therapie mehr Klarheit zu gewinnen.
Wir empfehlen Ihnen Bücher von bekannten Paartherapeutinnen und Paartherapeuten wie z.B. Hans Jellouschek, Arnold Retzer und Rosmarie Welter-Enderlin. Die einen nennen wichtige Grundlagen für eine lebendige Paarbeziehung ohne den Anspruch auf Patentrezepte zu haben.
Andere verdeutlichen Ihnen die Methoden, Konzepte und Geschichte der Systemischen Therapie. Insgesamt geht es in diesen Büchern um zentrale Themen von Beziehungen, wie z.B. Liebe, Kommunikation, Fremdgehen, Eifersucht oder Trennung.
In seinem Buch Liebe auf Dauer - was Partnerschaft lebendig hält - entwickelt der Paartherapeut Hans Jellouschek zehn "Grundsätze". Diese können auf Ihrem Weg, Ihre Beziehung lebendig zu halten, eine erste Orientierung geben. Aber "Patentrezepte" kann es auch aus seiner Sicht nicht geben.
Rosmarie Welter-Enderlin führt in ihrem Buch Deine Liebe ist nicht meine Liebe in die Denkweise der Systemischen Paartherapie ein und verdeutlicht diese anhand von zentralen Paarthemen. Beziehungskrisen werden als Teil von Partnerschaft und als notwendige Voraussetzung für Veränderung und Wandel angesehen.
Für Ulrich Clement ist Fremdgehen Ausdruck für grundlegende Fragen und Widersprüche heutiger Paarbeziehungen. Das Modell der Monogamie steht vor dem Dilemma, dass es sowohl Sicherheit und Geborgenheit als auch Aufregung und intensive Sexualität verspricht. Ein Versprechen, das nur schwer einzuhalten ist.
In seinem Buch Wenn Liebe fremdgeht plädiert er für einen neuen Umgang mit unseren ambivalenten Wünschen, mit den Grenzen von Partnerschaft sowie mit Loyalität, Privatheit und Offenheit.
Hans Jellouschek beschreibt in seinem Buch Warum hast du mir das angetan? Fremdgehen als eine "Dreiecksbeziehung", die das bisherige Miteinander des (Ehe-) paares grundlegend verändert, unabhängig davon ob diese verheimlicht wird oder nicht.
Diese Definition von Fremdgehen wendet sich gegen das Denken in gewohnten in Mustern, z.B. in Bezug auf Bezeichnungen von "Täter*in" und "Opfer". Solche Beschreibungen führen in der aktuellen gemeinsamen Lebenskrise des Paares nur zu einer Polarisierung, was eine Bewältigung fast unmöglich macht.
Die Beziehungsgeschichte von Paaren ist nach Jellouscheks Erfahrung häufig dadurch gekennzeichnet, dass keine ausreichende Balance zwischen zentralen Polaritäten - wie "Sicherheit und Erregung" oder "Geben und Nehmen" - gelungen ist. Fremdgehen versteht er daher gewissermaßen als einen (missglückten) Ausgleichsversuch und als möglichen Hinweis für eine bereits länger bestehende Krise.
Der Grundsatz, dass es keine "Patentrezepte" gibt, gilt auch für den Klassiker Die Wahrheit beginnt zu zweit von 1988. Michael Lukas Moeller verweist auf die zentrale Bedeutung des Gespräches in einer Beziehung. Dabei geht es darum, dem Gegenüber in sogenannten Zwiegesprächen die eigene Befindlichkeit deutlicher mitzuteilen und gleichzeitig der Partnerin bzw. dem Partner intensiver zuzuhören.
In Form eines Dialoges stellen Bernhard Pörksen und Friedemann Schulz von Thun die Entwicklungsgeschichte der Kommunikationspsychologie und des Systemischen Denkens dar. Dieser Diskurs ist in ihrem Buch Kommunikation als Lebenskunst eingebettet in persönliche Erfahrungen und Haltungen, die nicht nur spezifisch psychologische, sondern auch gesamtgesellschaftliche Themen im Blick haben. Gerade dieser Wechsel von persönlicher Rede und Gegenrede macht das Lesen, ja eigentlich das Zuhören sehr lebendig und spannend.
Arnold Retzer stellt Konzepte und Methoden der Systemischen Paartherapie dar. Darüber hinaus beschäftigt er sich in seinem Buch Systemische Paartherapie mit der Sinnfrage von Liebesbeziehungen in unserer heutigen Zeit sowie mit den unterschiedlichen Herausforderungen, vor die uns Paarbeziehungen immer wieder auch stellen.
Am Beispiel von Nähe und Distanz beschreiben Dean C. Delis und Cassandra Phillips anschaulich, welche Dynamik ambivalente Wünsche in Paarbeziehungen entwickeln können. Gleichzeitig verweisen sie in Ihrem Buch Ich lieb´ Dich nicht, wenn Du mich liebst auf hilfreiche Strategien, ein neues Gleichgewicht in der Beziehung aufzubauen.